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3d-drucker

3D-Drucker - welcher passt zu mir?

Anmerkung Mai 2021: ARTIKEL VERALTET

Den Kauf eines eigenen 3D-Druckers sollte man sich gut überlegen. Meiner Meinung nach ist es vollkommen Ausreichend wenn zumindest ein Familienmitglied, Freund oder Bekannter einen 3D-Drucker besitzt und man dem "kleines Geld" für den gewünschten Ausdruck bezahlt.

 

Der Weg zum eigenen Drucker

1. Was möchte ich drucken? - Druckbereich

Diese Frage sollte man sich gut überlegen! - beispielsweise haben Smartphone-Hüllen eine Länge von min. 13cm, somit ist ein MP Select Mini mit seinen 12x12cm zu klein. Deko-Objekte kann man zwar teilen und danach zusammenkleben, das macht aber bei funktionellen Dingen (z.B: Smartphone-Hüllen, Behälter/Boxen, Blumentopf, usw.) keinen Sinn - die Stabilität des Objekt wird geschwächt, es wird undicht, usw.

Man sollte sich die Zeit nehmen um Thingiverse zu durchforsten und auf die Größe der Objekte, welche einem interessieren, achten. TIPP: in der 3D-Ansicht befindet sich am Boden ein Raster mit 1x1cm!

2. Was möchte ich mit den gedruckten Objekten machen? - Druckqualität

Prototyp, funktioneller Druck (etwas für Küche, Badezimmer, usw.), Hobbydruck bis zum Verkauf der Druckobjekte (Flohmarkt, Weihnachtsstand, usw.) - es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten!

Die meisten Drucker arbeiten mit der FDM-Technologie - das Objekt wird Schicht für Schicht aufgebaut. Viele Geräte drucken mit einer Schichtdicke von 0,1 bis 0,2mm (entspricht 100-200 Micron) und sind somit für den gängisten Gebrauch verwendbar.

Die Tabelle (rechts) soll ein Gespür für die Schichtdicken verleihen, der tatsächliche Wert liegt im Auge des Betrachters.

Wenn man komplexe Objekte umsetzen möchte, sollte man sich 3D-Drucker mit Dual Extruder (ab € 2.000,-) ansehen. Der 3D-Drucker kann 2 oder mehrere Materialien (oder Farben) verwenden. Dabei kann man eine Rolle "Supportmaterial" verwenden, das sich nachher einfach im Wasser (PVA) auflöst.

Wer hochwertige Objekte (perfekte Umsetzung und glatte, saubere Oberflächen) verkaufen möchte und ein Budget von etwa € 4.000,- zur Verfügung hat, der sollte sich die FFF-Drucktechnologie genauer anschauen, z.B.: Formlabs Form 2.

Als günstigere Alternative kann man einen Drucker der das Material ABS verarbeiten kann wählen und die Objekte mit Aceton nachbehandeln. Aceton sollte nur in gut belüfteten Werkstätten zum Einsatz kommen (nicht im Wohnbereich)!

3. Werktstatt oder Arbeitszimmer? - Stellplatz / Platzbedarf

Jedes Gerät braucht seinen Platz, so auch der 3D-Drucker. Die Filament-Rollen sind zu verstauen, erforderliches Werkzeug sollte griffbereit sein. Dazu kommt noch Platz zum Nachbearbeiten der Objekte: Stützmaterial entfernen, schleifen, kleben, bemalen, usw.

Wenn man keinen eigenen Hobbyraum oder eine Werkstätte hat, sollte man sich unbedingt vorher den Platz überlegen. Den Drucker wird man nicht ständig verwenden, es kommt die Zeit wo er Wochenlang nicht gebraucht wird. Einen kleineren Drucker kann man schonmal im Schrank verstauen.

Falls kein eigener Raum in der Wohnung (z.B.: Arbeitszimmer) zur Verfügug steht, sollte man sich den Kauf nochmal überlegen - das Schlafzimmer sollte frei vom 3D-Drucker bleiben (persönliche Empfehlung)!

4. Bastelgenie oder "Einschalten & Loslegen"? - Selbstbausatz bis Fertiggerät

Ob man sich einen Selbstbausatz besorgt oder ein "Einschalten & Loslegen"-Fertiggerät kauft, sollte nicht vom Preis abhängen. Ein Selbstbausatz sollte (meiner Meinung nach) nur von technisch begabten Personen, besser wäre noch eine technische Ausbildung (z.B.: Elektrotechniker), in Betracht gezogen werden.

Lieber ein Fertiggerät nehmen als vom Ausdruck enttäuscht zu sein, weil eine Achse erneut zu justieren ist. Der Bastler wiederum hat machmal mehr Freude daran, den Drucker zu erweitern bzw. modifizieren als am Ausdruck selbst.

 

Laufende Kosten eines 3D-Druckers

Bitte um Berücksichtigung, dass die laufenden Kosten (monatlich/jährlich) je nach Drucker-Modell und Benutzeranwendung variieren - Stromkosten (Leistungsaufnahme des Druckers, Tarif Strom), Filament-Verbrauch, usw.

 

Nachstehende Kosten ergeben sich aufgrund meiner Verwendung vom Monoprice Select Mini:

Bezeichnung Kosten pro Jahr *
Strom € 30,- bis € 50,-
Druckoberfläche € 70,-
Filament (Verbrauch) € 120,- bis € 210,-
Verschleißteile € 30,-

€ 290,- bis € 350,- pro Jahr
€ 25,- bis € 30,- pro Monat

Kosten pro Monat, ohne Filament: € 12,-

* Annahme / Berechnungsgrundlagen:

Strom: 27h die Woche; 100 Watt je Stunde; € 0,22 je kWh; - Beispiel für € 30,- pro Jahr
Druckoberfläche: etwa alle 3 Wochen 1 Stück BuildTak Printing Build Surface (€ 4,- je Stück)
Filament: Verbrauch von etwa 0,5-0,7kg Filament (€ 20 - €25,- je 1kg) pro Monat
Verschleißteile: Düse, Schwamm, Reinigungsalkohol, Schmierfett, usw. - jedoch ohne etwaige Ersatzteile!

 

Fazit

Ein eigener 3D-Drucker ist eine feine Sache. Es macht eine Menge Spaß eigene Objekte zu modellieren und die Modelle danach zum Leben zu erwecken - einfach ein tolles Hobby!

Ein 3D-Drucker ist jedoch (noch) kein Gerät für jedermann, die Bedienung / Wartung / Reinigung muss erlernt werden. Für die investierten Kosten sollte man den Drucker auch regelmäßig verwenden. Für vereinzelte Wunschmodelle kann man alternativ einen 3D-Druckerservice beauftragen oder, wenn möglich, einen Bekannten fragen.

 

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